Westernreiten

Die Westernreitweise ist eine Arbeitsreitweise die ihren Ursprung im spanischen Arbeitsreiten, dem Vaqueroreiten hat.

Anforderungen an das Pferd

Die Westernpferde werden speziell auf die Anforderungen dieser Reitweise gezüchtet. Es werden Pferde mit einer Risthöhe um 155cm und einem „quadratischen Rahmen“ bevorzugt. Generell können aber auch alle anderen Pferde- und Ponyrassen im Westernstil ausgebildet und geritten werden.
Die Pferde müssen möglichst eigenständig arbeiten und auf kleinste Gewichts- und Schenkelhilfen reagieren. Daher kommt auch die einhändige Zügelführung (Neck-Reining), da der Cowboy oder der Vaquero oft eine Hand frei haben muss. Diese Zügelführung wird allerdings nur in Verbindung mit einer „Westernkandare“ (Bit), einem Gebiss mit unterschiedlichen Mundstückvariationen, aber immer mit Anzügen, benutzt.

Ausrüstung

Der spezielle Westernsattel mit Horn und hohem hinteren Rand (cantle) bietet auch bei schnellen Wendungen eine große Sicherheit; die Zügel sind meist offen, damit sie sich nicht am Horn verheddern.
Ein Bit (mit der in der englischen Reitweise benutzten Kandare vergleichbar) sollte auch in dieser Reitweise erst von fortgeschrittenen Reitern benutzt werden. Es wird einhändig geritten. Das sogenannte Snaffle Bit (gebrochenes Gebiss - Wassertrense) wird beidhändig geritten. Oft anzutreffen sind auch gebisslose Zäumungen wie zum Beispiel die Western-Hackamore (bestehend aus Bosal, Mecate und der Bridle) oder das Sidepull (= Lindel).

Reitweise

Von einfachem Reiten in den Grundgangarten bis hin zur hohen Schule ist auch beim Westernreiten eine große Bandbreite des Könnens vorhanden. Im Gegensatz zum Englischen Reitstil sind Westernpferde darauf trainiert, bei einem Impuls - zum Beispiel der Hilfe zum Antraben - zu reagieren und dann ohne weitere Einwirkung des Reiters in diesem Tempo zu bleiben.

Spektakuläre Stopps (Sliding Stop), bei denen das Pferd mit der Hinterhand fast auf dem Boden „sitzt“ und mit den Vorderbeinen weiterläuft, oder schnelle Drehungen (Spins) um die Hinterhand, verbunden mit rodeomäßiger Atmosphäre und Cowboykleidung, prägen das Bild vom Westernreiten. Allerdings gibt es auch hier Regeln, wie Reiter und Pferd bei einem Turnier ausgestattet sein müssen. Das variiert von Disziplin zu Disziplin. Hut, Jeans und Stiefel gehören immer dazu.
Genau wie bei anderen Reitweisen gilt es aber auch beim Westernreiten, eine solide Ausbildung zu bekommen und sein Können permanent zu verbessern. Das bedeutet, wie bei jeder anderen Reitweise auch, in erster Linie das Üben von Basiselementen und nicht das Reiten von Show-highlights, die, falsch geritten, zudem schnell den Pferden gesundheitliche Schäden zufügen können.

Da das Westernreiten viele Elemente aus der Arbeit zu Pferd übernommen hat, liegt der Schwerpunkt bei allen Bewegungen darin, sowohl dem Pferd als auch dem Reiter die geforderte Übung über eine möglichst lange Zeit - im Idealfall den ganzen Tag - zu ermöglichen.

(Quelle: Wikipedia)